Bist du seit Corona schon einmal ausgegangen?

Marion Leichter, birdland

Aus dem Corona-Koma erwacht, stelle ich fest, dass meine Kinder inzwischen alt genug sind, um abends mit auszugehen! Und so schalten wir den Fernseher aus und ziehen los. Kleine Nudeln im Bohneneintopf im El Volo und dann stehen wir vor dem ältesten Jazzclub Hamburgs. Lassen die uns überhaupt rein? Ja. Muss es genau dieser Tisch direkt an der Bühne sein? Ja. Geht eine zweite Cola? Ja. Siehst du die Bassdrum? Ja. Und dann geht es los. Live! Lachen, Körper, blitzende Augen, Groove. Dazwischen eine unglaubliche Sängerin. Sie rockt das komplette Publikum!

An unserem Tischchen, ganz vorne, kriege ich den Mund nicht mehr zu. Soviel Staunen und Freude. Stolz durchfährt mich. Ich bin stolz, meinen Kindern zeigen zu können, dass Leben auch direkt und unmittelbar sein kann. Ich freue mich, dass wir Zeit mit Menschen teilen, die wir gar nicht kennen. Ich spüre meine Gier, Kunst hautnah zu erleben – und verstehe das erste Mal, warum anderen wichtig ist, zu sagen, dass Jesus ein Fresser und Säufer war. 

So oder so. Ich bin einfach froh darüber, auch in der Fastenzeit aus vollem Herzen leben zu dürfen!

Ingeborg Löwisch 

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